Hoffnungsschimmer

Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) im Interview (RP vom 6. Januar 24):

„Über die Entwicklungen auf dem Gelände der ehemaligen Kent-School freue ich mich sehr. Die Familie Overlack widmet sich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und der erforderlichen Wirtschaftskraft diesem durchaus schwierigen Kent-Konvent-Projekt.

Das sehr renommierte Architekturbüro David Chipperfield aus Berlin wurde vom Investor beauftragt, eine Konzeptstudie zu entwickeln. Diese liegt nun vor. Das Gesamtkonzept wird voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2024 veröffentlicht. Daran wird sich das erforderliche Bauleitplanverfahren, für das schon seit einigen Monaten erste Vorarbeiten geleistet werden, anschließen.

Die Gebäude auf dem Gelände des Konvents, die zum größten Teil auch unter Denkmalschutz stehen, befinden sich in einem schlechten Zustand. Die Kosten der Sanierung sind erheblich – daher ist es wichtig, dass Fördermittel zumindest in Aussicht gestellt wurden. Es ist erfreulich, dass es von Seiten der Politik eine große Bereitschaft zu geben scheint, hier zu unterstützen und das jahrzehntelange Trauerspiel um diese bedeutende Baulichkeit zu beenden.

Die Sanierung des Kirchendachs, eine Notmaßnahme, kann voraussichtlich bis Ende März 2024 abgeschlossen werden. Derzeit wird geprüft, welche weiteren Maßnahmen zur Notsicherung der Denkmäler erforderlich sind. Ziel ist, dass sich in fünf bis zehn Jahren die ehemalige Kirche zu einem kulturellen Highlight und die Grünflächen zu einer Parklandschaft entwickelt haben, die Gebäude wieder in einem guten Zustand sind und dort attraktive, neue Arbeitsplätze geschaffen wurden“ (RP Viersen v. 6. Januar 2024).

St. Wolfhelm-Gymnasium

Die 10. Jahrgangsstufe des St. Wolfhelm-Gymnasiums Schwalmtal (ca. 100 Schülerinnen und Schüler) unternahm mit ihren Geschichtslehrern am 8. November eine Exkursion zur Gedenkstätte Waldniel-Hostert.

In der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide informierten Hannelore und Peter Zöhren die jungen Leute über die Einstellung der Nationalsozialisten zu geistiger Krankheit und Behinderung, die Einbindung von Waldniel-Hostert in das verbrecherische System der Zwangssterilisation und Euthanasie, das Leiden und Sterben der Kranken in der Abteilung Waldniel sowie über die Entwicklung der Erinnerungskultur vor Ort seit 1962.

Anschließend begab man sich zum ehemaligen Anstaltsfriedhof, welchen die Zehntklässler auf eigene Faust erkunden konnten. Die Veranstaltung schloss mit einer Schweigeminute und Psalm 130.

Fotos: Magdalena Kox, St. Wolfhelm Gymnasium.

Bericht auf der Homepage des St. Wolfhelm Gymnasiums

Allerheiligen 2023

Zum Ende der Wortgottesfeier zu Allerheiligen versammelten sich die Gläubigen wie in den Vorjahren im Garten der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide vor dem Hochkreuz von 1962. Gabriela Kursawa erinnerte an das Leiden und Sterben der behinderten und geistig kranken Kinder und Erwachsenen in der benachbarten Anstalt in Hostert in den Jahren 1939 bis 1945.

KulturInvest 2023

Der Bund hat bereits mit dem Förderprogramm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland“ beispielsweise die Bayerische Staatsoper, das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden oder auch die Hamburger Kunsthalle unterstützt. Jetzt war Waldniel-Hostert (die Kent-School) in Schwalmtal an der Reihe.
Der Investor Peter Overlack, Korschenbroich, hatte im Frühjahr 2023 die historische Anlage für einen Millionen-Betrag (RP) erworben und anschließend eine finanzielle Unterstützung aus dem oben genannten Förderprogramm beantragt. Als Investitionssumme hatte Overlack dabei 40 Millionen Euro angesetzt. Gewährt wurden ihm jetzt für sein Vorhaben sechs Millionen Euro Bundesmittel. Möglich gewesen wäre allerdings die Hälfte der Gesamtkosten. Dazu meinte Peter Overlack: „Das ist nicht schlimm, es gibt Jahre, die folgen werden, und wir werden sehen, ob wir weiter Unterstützung finden“ (RP Viersen v. 29. September).

Am 15. Oktober waren die Instandsetzungsmaßnahmen offensichtlich. Das steile Schieferdach der ehemaligen franziskanischen Anstaltskapelle von 1912 war abgedeckt und einige Sparren ersetzt (Foto: J. Zöhren).