Bauprotokoll Gedenkstätte

27. Januar 2017, Gedenken und Information

Zu Gast auf der „alten“ Gedenkstätte sind Bürger, Vertreter der Politik und der Kirchen und Schüler der Sekundarstufe I aus Schwalmtal. Nach der Feier, die wie in den Vorjahren die Europaschule gestaltet, informiert Architekt Gruber, Wien, in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, interessierte Bürger am Modell der zukünftigen Gedenkstätte . Weiterlesen/Fotos?

13. Februar 2017, Baubeginn?

Die Buchenhecke entlang der Straße ist gerodet, einige große Bäume sind gefällt, das Vogelschutz-Gehölz im Hintergrund, der Gedenkstein von 1988 und die Torflügel von 1962, „Christus ist das Alpha und das Omega“, sind entfernt.

Juli 2017, Erdarbeiten und grabungen

Firma Kaimann, Wermelskirchen, hebt Gräben aus und erstellt die notwendigen Fundamente. Die Bodendenkmalpflege (LVR Xanten) begleitet die Arbeiten. Veränderungen in einer Grubenwand und im Boden deuten auf Gräber hin. Weiterlesen/Fotos?

31. August 2017, Musterstelen

Zwei Musterstücke in Stahlbeton stehen zur Wahl. Struber_Gruber und der Bauherr (LVR) entscheiden, dass die Elemente in einer dunklen Tönung gegossen werden. Von den beiden ursprünglichen Torpfeilern, die an das Gedenken vor 55 Jahren erinnern, soll der rechte mit der Bronzeplatte von 1988 erhalten bleiben. Der alte Zugang wird auf einen Durchschlupf verkleinert. Fotos?

16. November 2017, „Friedhofsruhe“

Die Bauarbeiten ruhen seit Ende August. Die Wandelemente seien in der Produktion, heißt es. Jedenfalls wächst in Waldniel-Hostert das Gras und die aufgeworfenen Erdhaufen grünen.

Ende November 2017, Stelen

Die L-förmigen Betonfertigteile werden geliefert. Firma Kaimann, Wermelskirchen, beginnt entlang der Straße mit dem Bau der senkrechten Mauer. Die jeweils 1,8 t schweren Wandelemente, welche die Firma Stangl in Bayern gefertigt hat,  setzt ein Kran in der Baugrube auf das Fundament. Senkrecht und in der Flucht? Mittels Eisenstange und Unterlegscheiben wird ausgerichtet. Eine Millimeterarbeit! Fotos?

Am neuen Zugang hat jedes Bauteil eine unterschiedliche Neigung. Sie wächst von Element zu Element. Dadurch verringert sich die Höhe um jeweils 8,5 Zentimeter. Auch hier setzt der Kran ein Element neben das andere auf das Fundament, richtet man alles händisch aus. Weiterlesen?

Dezember 2017, Skulpturen – PlAketten

Die Plaketten mit den Namen der in Waldniel-Hostert verstorbenen Patienten werden an der senkrechten Stelenwand angebracht, geordnet nach Sterbejahr (1939 – 1945) und Lebensalter. Zwei Zapfen halten die Plaketten auf der Wand. Befestigt werden sie mit speziellem Injektionsmörtelkleber (Fischer). Fotos

Die Kunstgießerei Anft, Drensteinfurt, liefert am Nikolaustag die drei Skulpturen aus Aluguss. Ein Radlader transportiert die 500 bzw. 400 Kilogramm schweren Riesenkugeln auf die Gedenkstätte. Jeweils vier Stifte halten sie passgenau auf dem Fundament. „Elschen schläft“, eine Kalotte von 250 Kilogramm, wird sinnfälligerweise halb im Erdboden versenkt. Weiterlesen?

20. Februar 2018, „eingehaust“

Die drei Skulpuren und die Wand mit den über 550 Namensplaketten werden „eingehaust“. Feste Planen schützen nun die Objekte gegen Beschädigung. Wer sich den Gedenkort noch nicht  angesehen hat, muss jetzt warten, bis der Bauherr, der LVR, die neu gestaltete Gedenkstätte der Öffentlichkeit übergibt. Weiterlesen?

April 2018, Infotafel und Rasen

Nach der Winterpause gehen die Arbeiten auf der Gedenkstätte weiter. Junge Leute aus der LVR- Jugendhilfe-Einrichtung Haus Fichtenhain bemühen sich, den Boden für den Rasen vorzubereiten,  Betonreste, Wurzeln und Steine zu entfernen. Weiterlesen

Am Freitag, dem 20. April, stellt die Firma Metallbau Siegers, Schwalmtal,  die Infotafel neben dem Torpfeiler, dem Überbleibsel des Ehrenfriedhofs von 1962, auf. Weiße Schrift auf schwarzem Emailgrund und eine Planskizze informieren den Besucher unter der Überschrift „Gedenkstätte Waldniel-Hostert für die Opfer der NS-Psychiatrie“ über den Ort und seine Geschichte. Foto?

In der letzten Aprilwoche verlegt der Bauhof der Gemeinde Schwalmtal in Zusammenarbeit mit jungen Leuten aus der  LVR Erziehungshilfe „Haus Fichtenhain“  Fertigrasen. Lieferant ist die Firma Gebrüder Pfeiffer, Willich. Nach der Verlegung wird gewässert. Das Wasser wird, da die Gedenkstätte selbst keinen Anschluss hat, einem Hydranten in der Straße Eschenrath entnommen. Fotos?

Die Baustelle wird durch den Auftraggeber abgenommen. Restarbeiten werden ausgeführt. Der Boden der Gehwege z. B. wird ausgetauscht. Ein dunkler Belag, passend zu der Färbung der Stelen, ist gewünscht.

29. Mai 2018, Feier zur Übergabe

Am 29. Mai 2018 wird der umgestaltete Gedenkort in einer Feier durch die Kommunalgemeinde und den LVR der Öffentlichkeit übergeben – mit Vertretern der lokalen Presse, aber ohne Fernsehen.