Spendenlauf für „Ally“ – Auftakt

Heute machten sich die Läufer auf die erste Etappe des Spendenlaufs für „Ally“, der sie in den kommenden Wochen von der Gedenkstätte Waldniel-Hostert bis zur Tiergartenstraße 4 in Berlin führen wird.
André Sole-Bergers von der Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. hat diesen Lauf initiiert, um Spendengelder für das Projekt „Ally – der Film“ zu sammeln. Mit dem dokumentarischen Animationsfilm „Ally“ soll, stellvertretend für alle Opfer des sog. Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten, über das Schicksal eines vierjährigen Mädchens aufgeklärt werden, das in der Kinderfachabteilung in Hostert ermordet wurde.

Um 8:30 Uhr trafen sich heute Vertreter der Lebenshilfe, der Gemeinde Schwalmtal sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, um den Läufern um André Sole-Bergers alles Gute und viel Erfolg zu wünschen.
Den Auftakt machte Pfarrer Horst-Ulrich Müller von der evangelischen Kirchengemeinde, der den Läufern wünschte, dass sie, selbst wenn sie straucheln sollten, sich wieder aufrichten und mit Gottes Hilfe den Weg bis nach Berlin zurücklegen mögen.
Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) stellte die Bedeutung des Projektes für die Erinnerungsarbeit heraus und schloss sich der Laufgruppe bis zur Stadtgrenze von Mönchengladbach an.
André Sole-Bergers dankte allen Anwesenden für ihre Unterstützung und Christian Rother, ebenfalls Lebenshilfe Kreis Viersen e.V., stellte den Song „Lauft für Ally“ von der Band Fighting Spirits vor.
Weitere Informationen zum Filmprojekt sowie zur Möglichkeit, das Projekt durch die eigene Spende zu unterstützen, bietet die Homepage www.ally-der-film.de

Der WDR, Lokalzeit aus Düsseldorf. berichtete am 21. August in zwei Beiträgen. Das Video ist verfügbar bis zum 21. August 2027. „Ein Lauf für Ally“ und „Studiogespräch mit André Sole- Bergers“.

Spendenlauf für „Ally“

Von der Gedenkstätte Waldniel-Hostert bis zum Gedenkort Tiergartenstr. 4 in Berlin sind es über 600 Kilometer. Diese Strecke legen die Teilnehmer zurück, um einen teildokumentarischen Film zu finanzieren, der das Leben und Sterben eines kleinen Mädchens mit Down-Syndrom in der „Mordabteilung Waldniel“ zeigt. Der Lauf startet am 20. August.
Die RP Viersen berichtete am 15. Juli 2025, „osemont“ im August-Heft.
Weitere Informationen auf der Website der Lebenshilfe Viersen

Lebenshilfe zu Besuch

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Viersen, sowie einige interessierte Bürger, trafen sich am Samstag bei der Gedenkstätte, um sich über die Geschichte des Ortes zu informieren. Von der Patenschule, der Hauptschule Waldniel, war Frau Münter anwesend.

Dr. John Lentzsch und Peter Zöhren berichteten von der Gründung des St. Josefsheims, dem Leben in der Anstalt unter den Franziskanern, den Verbrechen der Nationalsozialisten und der Geschichte des Gedenkens vor Ort. Dabei ergab sich dank zahlreicher interessierter Nachfragen ein lebhaftes Gespräch.

Es wurde deutlich, dass das Zusammenleben mit den Kranken in der Zeit vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Vielem an die Arbeit der Lebenshilfe heute erinnert. So gab es in Hostert bereits Werkstätten, in denen handwerklichen Tätigkeiten (Körbe flechten, Schustern u.a.) nachgegangen wurde. Auch gab es immer wieder Anlässe, zu denen Anwohner und Kranke zusammenkamen.

Umso mehr bedrückten die Besucher die Schilderungen der „Euthanasie“-Verbrechen, besonders in der „Kinderfachabteilung“ in den Jahren von 1941 bis 1943.

Der Erinnerung an die Opfer wird eine Kooperation der Lebenshilfe und der Hauptschule Waldniel gewidmet sein. JL

38 Jahre Patenschaft

38 Jahre ist die Schwalmtaler Hauptschule Patin der Gedenkstätte für Opfer der NS-Euthanasie. Heute gestalteten wie im Vorjahr junge Leute aus den 9. und 10. Klassen mit ihren Lehrerinnen Nicole Heine und Nicola Münter und Bewohner der Lebenshilfe Brüggen eine Gedenkfeier, zu der die SchülerInnen von Realschule und Gymnasium und die Öffentlichkeit eingeladen waren. Die Leiter dieser Schulen, die Bürgermeister der drei Nachbargemeinden, Vertreter der Lebenshilfe Viersen sowie viele Bürger waren gekommen.

Die SchülerInnen hatten sich in einem Workshop im Rathaus mit dem Thema „Euthanasie“ in Waldniel-Hostert auseinandergesetzt und das Schicksal einzelner Opfer in Bilderrahmen sichtbar gemacht.
Klientinnen der Lebenshilfe und Schülerinnen der Hauptschule fertigten darüber hinaus einen großen Kranz. „Die weißen Blumen stehen für Unschuld, das Grün für Leben“, trugen sie in der Kirche vor. Auf der Gedenkstätte wurde dann der Kranz vor der Mauer mit den Namen der Opfer aufgestellt.
Ebenso legten Vertreter der Deutschen Post AG, NL Betrieb Düsseldorf, einen schönen Kranz nieder.

27. Januar 2025

Am Montag, dem 27. Januar, findet wieder in der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, das Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Anlass ist der 80. Jahres­tag der Befreiung des Vernichtungslagers Ausch­witz. Beginn: 9.15 Uhr in der Kirche, Schluss auf der Gedenkstätte.

Veranstalter sind die Hauptschule Schwalmtal und die Lebenshilfe des Kreises Viersen.
Die RP Viersen informierte in einem Artikel vom 9. Januar über die Vorbereitungen unter dem Titel „Dunkle Geschichte gerahmt und konserviert“.

Bürgermeister Andreas Gisbertz schrieb auf Facebook:
Dieser Tag jährt sich am 27. Januar in diesem Jahr zum 80. Mal, weshalb sich die Schülerinnen und Schüler etwas besonderes haben einfallen lassen: Im Rahmen eines dreitägigen Projekts werden Bilderrahmen gestaltet, wobei jeder Rahmen das konkrete Schicksal eines Kindes der sogenannten „Kinderfachabteilung Waldniel“ aufgreift. In dieser „Fachabteilung“ wurden während der Nazizeit 99 Kinder ermordet.
Diese Bilderrahmen werden nach der Gedenkveranstaltung am 27. Januar ……. an verschiedenen Orten in Schwalmtal in Form einer Wanderausstellung ausgestellt.
Gestern durfte ich die Projektgruppe besuchen und war zutiefst davon beeindruckt, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte der „Abteilung Waldniel“ auseinandersetzen, um auch 80 Jahre danach die Erinnerung wachzuhalten“.

Osemont berichtete in der Januar-Ausgabe.
Im Juni wurden die Arbeiten im Rathaus Waldniel der Öffentlichkeit vorgestellt. Die RP berichtete am 5. Juni unter „Euthanasie: Schüler zeigen Schicksale„.