Führung

Der Förderverein Christuskirche Neuss gestaltete unter Leitung von Verena Dziobaka-Spitzhorn und Pfr. i.R. Franz Dohmes in diesem Jahr eine Exkursion nach Roermond. Auf der Rückfahrt besuchten die ca. 30 Teilnehmer die Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert und ließen sich durch Dr. John Lentzsch, sowie Hannelore und Peter Zöhren informieren. Auf der Weiterfahrt führten die Gäste im Bus eine Spendensammlung durch. Diese ergab € 205,92. Der Förderverein der Christuskirche Neuss e.V. überweist diesen Betrag an die Lebenshilfe.

Stadt – Land – Fluss: Besuch

Der Ausschreibung folgten am Donnerstag, dem 9. September, 27 Personen. In der Kirche St. Maria Himmelfahrt Waldnieler Heide begrüßte Sarah Zerressen die Anwesenden im Namen des Veranstalters, der Biologischen Station Nettetal. Hannelore und Peter Zöhren zeigten auf, wie auch die Anstalt Waldniel-Hostert in das verbrecherische NS-System eingebunden war durch Zwangssterilisation, Hungerkost, Abtransport in das Gas und Ermordung der Kinder. Als Lehrerin der Hauptschule Schwalmtal erläuterte dann Astrid Symanski-Pape das aktuelle Opfergedenken, welches ihre Schüler alljährlich gestalten. Anschließend begab man sich zu Fuß zur nicht weit entfernten Gedenkstätte, um sich über die Geschichte dieses ehemaligen Anstaltsfriedhofs informieren zu lassen. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der künstlerischen Neugestaltung durch Struber_Gruber und das finanzielle Engagement des LVR.

An der Veranstaltung nahmen auch zwei behinderte Menschen teil, ein Rollstuhlfahrer und eine gehörlose Person. Für letztere übersetzte Stavroula Fourtouna als Gebärdensprachdolmetscherin B. A. das gesprochene Wort. So wurde sichtbar, dass heute Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich war. Krankheit und Behinderung gehören zum Leben.

Video zur Veranstaltung vom 9. September 2021

Fotos: Astrid Symanski-Pape

Blumenbukett

Welch eine Überraschung am Sonntagnachmittag! Dieses schöne Blumenbukett war mitten auf der Deckplatte des Ossuariums abgelegt worden. Welche Gedanken, welche Erinnerungen, welche Wüsche haben wohl die Person zu dieser Aktion bewogen?

Ein Kiesel

Fast siebzig Jahre alt ist Wilhelm Wefers geworden. Vor achtzig Jahren verstarb er in der Abteilung Waldniel an einer Sepsis. Sein Tod ersparte ihm den Transport am 19. Mai, der ihn als geistg Kranken in die Gaskammer in Hadamar geführt hätte.

Am Sonntagnachmittag besuchte Thomas G. aus Dülken auf einer Radtour wieder einmal die Gedenkstätte und legte diesen Kiesel auf der Plakette ab, hatte er doch Namen und Lebensdaten am 19. Mai 2017 im Waldnieler Rathaus mit vielen anderen Menschen in Wachs geschrieben.

Geschichtskurs Q 1

Pfingstsamstag regnete es am Vormittag fast ohne Ende. Trotzdem fanden sich SchülerInnen des Clara-Schumann-Gymnasiums Dülken mit ihrem Geschichtslehrer Dr. John Lentzsch auf der Gedenkstätte Waldniel-Hostert ein, um sich vor Ort durch Hannelore und Peter Zöhren über das leidvolle Geschehen in der Zeit des Nationalsozialismus informieren zu lassen.