Holocaust-Gedenken 2019

Jedes Jahr Ende Januar erinnern sich wie in ganz Deutschland auch die Menschen in Schwalmtal der Ermordung von Millionen Juden und anderer Gruppen während der Zeit des Nationalsozialismus. In Waldniel-Hostert liegt der Fokus des Gedenkens auf dem Leid und dem Sterben in der Psychiatrie. Seit dem Jahr 1997 gestaltet die Hauptschule der Gemeinde, heute Europaschule, die öffentliche Feier.

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Kein Angstraum!

Straßenleuchte vor der GedenkstätteDie seit langem vorhandene Straßenleuchte gegenüber dem Eingang zur Gedenkstätte Waldniel-Hostert  funktioniert jetzt. Sie leuchtet  den Bereich der Stelenwand entlang der Straße sowie den Zuweg zwischen Hecke und „fallenden“ Stelen aus. Ein sogenannter Angstraum weniger!

Zwei Gruppenführungen

Gruppe 1In der Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide, begrüßten  Hannelore und Peter Zöhren neun Besucher, die aus Willich, Kleve, Münster  und Dortmund angereist waren. Nach einer Information über Waldniel-Hostert, über die Franziskaner, die Provinzial und die Verbrechen an den geistig Kranken und Behinderten in der Nazizeit begab man sich gemeinsam zum Gruppe 1ehemaligen Anstaltsfriedhof, um das Ergebnis der Arbeit der Wiener Arbeitsgemeinschaft Struber_Gruber in Augenschein zu nehmen. Man war beeindruckt.

Anschließend war der DRK-Ortsverein Schwalmtal mit 15 Teilnehmern im Alter zwischen 11 und 72 Jahren zu Gast auf der Gedenkstätte. Unter ihnen war auch der Vorsitzende Kurt van der Flierdt, CDU Ratsherr und ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister. Bereitschaftsleiterin Rosi Schaak hatte den Termin angefragt. Peter Zöhren führte. Die Gäste zeigten trotz Regen und Kälte Ausdauer. Nach etwa 60 Minuten, es war schon dunkel, verließ die Gruppe nachdenklich den friedlichen Ort.

Allerheiligen 2018

Foto: Peter Zöhren
Allerheiligen

Am Fest Allerheiligen gedenken die Katholiken der Verstorbenen. Am Vorabend wurde am Hochkreuz der Pfarrkirche Waldnieler Heide  nach der Messe für die Menschen gebetet, die Opfer von Terror und Gewalt werden und wurden wie die Kinder und Erwachsenen, die in der NS-Zeit in Hostert zu Tode gekommen sind.

Unbekannte stellten zwei Lichter vor der Wand der Gedenkstätte auf.

Das herbstlich bunte Laub kontrastiert reizvoll die anthrazitgrauen Wandflächen  der fallenden Wandelemente. Fotos: Peter Zöhren.

Archäologie im Rheinland 2017

Archäologe aus XantenIn dem Ende September erschienenen Band „Archäologie im Rheinland 2017“ findet sich ein Bericht zu den Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Anstaltsfriedhofs in Waldniel-Hostert. Die Autorin, Leiterin der Außenstelle Xanten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege Frau Dr. Opladen-Kauder, schreibt zu den Ergebnissen:

Befundplan
Quelle: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

„Obwohl die Bodeneingriffe relativ begrenzt waren, ließen sich einige Befunde gut interpretieren. So konnten 16 rechteckige Gruben anhand ihrer Verfüllung, die sich deutlich vom Umgebungsbereich unterschied, als ehemalige Einzel- oder Doppelgräber angesprochen werden…Im Südwesten der Fundamente der Gedenkmauer wurden zwei Massengräber angeschnitten, die aufgrund der Beifunde – eine Feldflasche, ein Kamm und Stoffreste – als die ehemaligen Grabstätten der 1953 umgebetteten Soldaten anzusprechen sind. Weitere Massengräber befanden sich im Bereich des geplanten Ossuariums. Wer dort einst bestattet war, lässt sich nicht mehr eindeutig beantworten. Menschliche Knochen wurden während der archäologischen Untersuchungen nirgends gefunden bzw. auch nicht durch die mit den Erdarbeiten befasste Firma im Nachhinein gemeldet (Aus Archäologie im Rheinland 2017, S. 199f)“.

Das Buch  (ISBN 978-3-8062-0053-9)  ist im Handel zu erwerben bzw. online zu bestellen bei wbg.