Archäologie im Rheinland 2017

Archäologe aus XantenIn dem Ende September erschienenen Band „Archäologie im Rheinland 2017“ findet sich ein Bericht zu den Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Anstaltsfriedhofs in Waldniel-Hostert. Die Autorin, Leiterin der Außenstelle Xanten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege Frau Dr. Opladen-Kauder, schreibt zu den Ergebnissen:

Befundplan
Quelle: LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

„Obwohl die Bodeneingriffe relativ begrenzt waren, ließen sich einige Befunde gut interpretieren. So konnten 16 rechteckige Gruben anhand ihrer Verfüllung, die sich deutlich vom Umgebungsbereich unterschied, als ehemalige Einzel- oder Doppelgräber angesprochen werden…Im Südwesten der Fundamente der Gedenkmauer wurden zwei Massengräber angeschnitten, die aufgrund der Beifunde – eine Feldflasche, ein Kamm und Stoffreste – als die ehemaligen Grabstätten der 1953 umgebetteten Soldaten anzusprechen sind. Weitere Massengräber befanden sich im Bereich des geplanten Ossuariums. Wer dort einst bestattet war, lässt sich nicht mehr eindeutig beantworten. Menschliche Knochen wurden während der archäologischen Untersuchungen nirgends gefunden bzw. auch nicht durch die mit den Erdarbeiten befasste Firma im Nachhinein gemeldet (Aus Archäologie im Rheinland 2017, S. 199f)“.

Das Buch  (ISBN 978-3-8062-0053-9)  ist im Handel zu erwerben bzw. online zu bestellen bei wbg.

 

Patientenschicksale

Die Namen der Patienten Walter und Hubert sind aus Personenschutzgründen geändert. Als Quellen dienten mir die Patientenakten im ALVR Pulheim und die Todesbescheinigungen der Gemeinde Waldniel im Kreisarchiv Kempen, die ich einsehen konnte.

Walter – geistig krank

Walter, von Beruf Gärtner, erkrankt an Schizophrenie und wird 1934 in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen eingewiesen. Zwei Jahre später wird er sterilisiert und nach Bonn verlegt. Da bringt der 1,82 m große Mann 76 kg auf die Waage. Die Mutter ist besorgt, dass ihr Sohn nicht richtig ernährt werden würde. Die Anstalt antwortet im März 1937, der Patient erhalte wegen einer früheren Magenerkrankung eine besondere Diät, Weißbrot, Ei und Milch, die Ernährung sei zur Sättigung voll ausreichend.
Walter bleibt nicht lange in Bonn, im Sommer des Jahres kommt er nach Süchteln-Johannistal. „Achtung Ausreißer“ steht in seiner Krankenakte.
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Johannistag 2018

Immer wieder kommen Besucher mit Rad, zu Fuß oder mit dem Auto, um die neu gestaltete Gedenkstätte in Augenschein zu nehmen. Einzelne waren schon da gewesen bei der Eröffnungsfeier am 29. Mai, andere waren früher gekommen und hatten die unter den Planen verdeckte Mauer gesehen und waren jetzt neugierig. Alle, mit denen ich sprechen konnte, äußerten sich beeindruckt über die gelungene Gestaltung.

Ein Pate aus Tönisvorst legt Blumen am Johannistag nieder  für den in Waldniel im Jahr 1941 verstorbenen Patienten Johann K.