Bethanien-Kinderdorf

Leitungsteam Bethanien-Kinderdorf Schwalmtal besucht die Gedenkstätte Hostert.
Bethanien-Kinderdorf Schwalmtal: Das Leitungsteam auf der Gedenkstätte

Auf einer Radtour fuhr gestern das Leitungsteam des Bethanien-Kinderdorfes Schwalmtal zuerst die Gedenkstätte in Hostert an. Hannelore und Peter Zöhren informierten die Gäste über die Verbrechen der Ärzte und Krankenschwestern, das Leid der Kranken und Behinderten, die Auseindersetzung mit dieser schlimmen Geschichte am Ort und die Gedenkarbeit der Europaschule.

Auf die Frage, ob die Menschen in Waldniel damals etwas über die Untaten in ihrer Nähe wussten, erzählte Hannelore Zöhren von dem katholischen Pfarrer, der einem Gemeindemitglied empfahl, seine kleine geistig behinderte Tochter nicht nach Hostert zu tun, das sei da nicht gut.
Damals wurden die katholischen Patienten, die in der Abteilung Waldniel verstarben, in das „Liber Mortuorum“ der Pfarre eingetragen.

Nach einer Stunde Information und Austausch dankte die Kinderdorfleiterin Julia Bartkowski für die Ausführungen. Verwaltungsleiter Stephan Joebges überreichte zwei „Kinderdorf-Becher“ mit süßem Inhalt als kleine Anerkennung. Peter Zöhren verabschiedete die Gäste. Im Raum blieb die Frage stehen, wie die Gedenkarbeit vor Ort weitergeführt werden kann. Vielleicht mit einem Förderverein?

Dr. Achim Besgen

Dr. Achim Besgen (95), ehemaliger Leiter des St. Wolfhelm-Gymnasiums Schwalmtal und Aachener Ehrendomherr, freute sich über die gelungene Umgestaltung, erinnerte er sich doch an die Gedenkstätte aus dem Jahr 1988, wo er mehrfach die Fronleichnamsmesse mit der Pfarre St. Mariae Himmelfahrt gefeiert hatte. Dr. Besgen lobte den besinnlichen Ort, den jetzt eine hohe dunkle Wand gegen die Straße schützt. Die Namensplaketten ließen ihn vom Unrecht und Schrecken der NS-Zeit erzählen, welche er als Schüler und Soldat erlebt hatte. Dr. Besgen betonte mehrfach, wie wichtig es sei, dieses Gedenken wach zu halten, zumal derzeit rechte Tendenzen die Gesellschaft beunruhigen.

Dr. Achim Besgen (95)

kfd – Dekanatstreffen

Die Vorstände der kfd im ehemaligen Dekanat Schwalmtal treffen sich regelmäßig drei bis vier Mal im Jahr, zuletzt am 4. September in St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide. Hier informierte Marianne van Horrick die Gäste über die Geschichte der Anstalt in Hostert, die Arbeit der Franziskaner, die Verbrechen in der NS-Zeit und das Opfergedenken durch die Hauptschule seit 1987.

„kfd – Dekanatstreffen“ weiterlesen

Marienschule

Schöpfung ist nicht perfekt: Marienschüler besuchen Gedenkstätte.

Am 2. September besuchte eine Schülergruppe der Bischöflichen Marienschule Mönchengladbach die Gedenkstätte. Die 27 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer waren zusammen mit ihrem Schulseelsorger auf „Schöpfungsfahrt“.

„Marienschule“ weiterlesen

Goethestraße

Dreißig Grad im Schatten hielt die Nachbarschaft der Goethestraße in Schwalmtal nicht ab, die Gedenkstätte in Hostert zu besuchen und sich eingehend über das Leiden der Patienten in den NS-Psychiatrien wie Waldniel informieren zu lassen. Das zufällig ausgewählte Datum passte gut zum Thema. Es war nämlich der Vortag zum 1. September, auf den vor 80 Jahren Hitlers geheimer „Euthanasie-Erlass“ datiert wurde, welcher die Ermordung der geistig Kranken und Behinderten im NS-Herrschaftsgebiet legitimieren sollte.

„Goethestraße“ weiterlesen