27.01.2022 Viersen

Am Donnerstag, 27. Januar, beginnt die Gedenkveranstal­tung in der Allgemeinen Ver­waltung der LVR-Klinik Vier­sen auf der Johannisstraße 70 um 15 Uhr. Hier wird Dr. Ralph Marggraf, Ärztlicher Di­rektor der LVR-Klinik Viersen, ein Grußwort sprechen. Ein Gedenkmarsch im Schweigen führt danach zu den Stolper­steinen, die von Auszubilden­den des LVR-Bildungszent-rums gereinigt wurden. In der Johanniskirche auf dem LVR-Klinikgelände wird anschließend die Gedenkfeier stattfinden. Hier wird der Le­bens- und Leidensgeschichte des damaligen Patienten Otto Strathmann gedacht. In Ge­denken an die abtransportier­ten und ermordeten Patientin­nen werden stellvertretend zehn Namen vorgelesen und Kerzen angezündet.
Alle Interessierten sind zur Teilnahme eingeladen. Für den Einlass in die Allgemeine Ver­waltung und in die Kirche gilt die 2G-Regel und FFP2-Masken-Pflicht.
Aus ExtraTipp Viersen v. 23.01.2022, S.3) Weiterlesen.

Allerheiligen 2021

Zum Ende des Gottesdienstes zogen die Gläubigen in den Garten der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide. Vor dem Hochkreuz erinnerte Gabriela Kursawa an das Leiden und Sterben der behinderten und geistig kranken Menschen, Kinder und Erwachsenen, in der benachbarten „Abteilung Waldniel“, dem ehemaligen St. Josefsheim Hostert, in den Jahren 1939 bis 1945.

Allerheiligen 2019

Blumenbukett

Welch eine Überraschung am Sonntagnachmittag! Dieses schöne Blumenbukett war mitten auf der Deckplatte des Ossuariums abgelegt worden. Welche Gedanken, welche Erinnerungen, welche Wüsche haben wohl die Person zu dieser Aktion bewogen?

Ein Kiesel

Fast siebzig Jahre alt ist Wilhelm Wefers geworden. Vor achtzig Jahren verstarb er in der Abteilung Waldniel an einer Sepsis. Sein Tod ersparte ihm den Transport am 19. Mai, der ihn als geistg Kranken in die Gaskammer in Hadamar geführt hätte.

Am Sonntagnachmittag besuchte Thomas G. aus Dülken auf einer Radtour wieder einmal die Gedenkstätte und legte diesen Kiesel auf der Plakette ab, hatte er doch Namen und Lebensdaten am 19. Mai 2017 im Waldnieler Rathaus mit vielen anderen Menschen in Wachs geschrieben.

8. Mai 2021

Auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof in Waldniel-Hostert erinnerten Schüler der Hauptschule, Vertreter des DGB und Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU) an den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.

Die RP berichtet in der Samstagsausgabe vom 8. Mai: „Jugendliche der Europaschule Schwalmtal legten mit dem Viersener Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert nieder. Von 1939 bis 1945 wurden in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel Kinder und Erwachsene ermordet. Klaus Neufeldt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands, sagte: „Auch in der heutigen Zeit gilt es, sich zu erinnern, an die mehr als 500 Menschen, die unter dem Deckmantel der pflegerischen Fürsorge hier umgebracht wurden.“ Sophie und Merle trugen Texte vor, die Schüler mit ihrer Lehrerin Astrid Symanski-Pape erarbeitet hatten. „Man muss gerade jungen Menschen erklären, weshalb ein Schritt zurück in diese Zeit niemals passieren darf“, so Symanski-Pape.

Zum DGB-Kreisverband Viersen Osemont 5/2021