St. Wolfhelm-Gymnasium

Die 10. Jahrgangsstufe des St. Wolfhelm-Gymnasiums Schwalmtal (ca. 100 Schülerinnen und Schüler) unternahm mit ihren Geschichtslehrern am 8. November eine Exkursion zur Gedenkstätte Waldniel-Hostert.

In der Kirche St. Mariae Himmelfahrt, Waldnieler Heide informierten Hannelore und Peter Zöhren die jungen Leute über die Einstellung der Nationalsozialisten zu geistiger Krankheit und Behinderung, die Einbindung von Waldniel-Hostert in das verbrecherische System der Zwangssterilisation und Euthanasie, das Leiden und Sterben der Kranken in der Abteilung Waldniel sowie über die Entwicklung der Erinnerungskultur vor Ort seit 1962.

Anschließend begab man sich zum ehemaligen Anstaltsfriedhof, welchen die Zehntklässler auf eigene Faust erkunden konnten. Die Veranstaltung schloss mit einer Schweigeminute und Psalm 130.

Fotos: Magdalena Kox, St. Wolfhelm Gymnasium.

Bericht auf der Homepage des St. Wolfhelm Gymnasiums

Allerheiligen 2023

Zum Ende der Wortgottesfeier zu Allerheiligen versammelten sich die Gläubigen wie in den Vorjahren im Garten der Kirche St. Mariae Himmelfahrt Waldnieler Heide vor dem Hochkreuz von 1962. Gabriela Kursawa erinnerte an das Leiden und Sterben der behinderten und geistig kranken Kinder und Erwachsenen in der benachbarten Anstalt in Hostert in den Jahren 1939 bis 1945.

KulturInvest 2023

Der Bund hat bereits mit dem Förderprogramm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland“ beispielsweise die Bayerische Staatsoper, das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden oder auch die Hamburger Kunsthalle unterstützt. Jetzt war Waldniel-Hostert (die Kent-School) in Schwalmtal an der Reihe.
Der Investor Peter Overlack, Korschenbroich, hatte im Frühjahr 2023 die historische Anlage für einen Millionen-Betrag (RP) erworben und anschließend eine finanzielle Unterstützung aus dem oben genannten Förderprogramm beantragt. Als Investitionssumme hatte Overlack dabei 40 Millionen Euro angesetzt. Gewährt wurden ihm jetzt für sein Vorhaben sechs Millionen Euro Bundesmittel. Möglich gewesen wäre allerdings die Hälfte der Gesamtkosten. Dazu meinte Peter Overlack: „Das ist nicht schlimm, es gibt Jahre, die folgen werden, und wir werden sehen, ob wir weiter Unterstützung finden“ (RP Viersen v. 29. September).

Am 15. Oktober waren die Instandsetzungsmaßnahmen offensichtlich. Das steile Schieferdach der ehemaligen franziskanischen Anstaltskapelle von 1912 war abgedeckt und einige Sparren ersetzt (Foto: J. Zöhren).

Gedenkstätte Hadamar 40 Jahre

Anlässlich dieses Jubiläums findet in der Gedenkstätte vom 12.10.2023 bis 14.10.2023 eine Tagung zur „Wiederentdeckung“ der NS-Krankenmorde in den 1970er und 1980er Jahren statt. Eingeladen sind Freunde und Mitglieder des Arbeitskreises zur Erforschung der NS-Euthanasie und Zwangssterilisation.

Weitere Informationen zur Tagung

Pfarre Herz Jesu Rheydt

Pfarrer Michael Schicks, Pfarre Herz Jesu Rheydt, hatte bei Andreas Kinast, Kempen, einen Vortrag über die Kinderfachabteilung Waldniel geordert. So radelte am Sonntagmittag eine 18-köpfige Gruppe zur Gedenkstätte, um den Autor des Buches „Das Kind ist nicht abrichtfähig“ zu hören. Sie wurden nicht enttäuscht. Anhand eines bebilderten Handouts stellte Kinast dar, wie sich in den acht Jahren seiner Forschungsarbeit allmählich die Geschichte der Kinder-Euthanasie enthüllte. Nach dem Vortrag suchte man an der dunklen Mauer die Namensplaketten der ermordeten Kinder auf. Pfarrer Schicks dankte Andreas Kinast, dann radelte die Gruppe weiter zum Bethanien-Kinderdorf.

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